Es hat nun lange gedauert, bis der Blog "Lauter starke leise Frauen in Karlsruhe und im Ländle" von mir fortgesetzt wird. Für Maria Hinze zu lange.
Am 02. Oktober 2018 habe ich die traurige Nachricht erfahren, dass dieser wundervolle Mensch am 22. September 2018 gestorben ist. Möge Maria mit erlauben, dass ich sie hier auf diesem Blog nun im Nachruf erwähne, denn sie war mit ihrem humorvollen und herzlichen Wesen eine ganz besondere Frau.
Zum ersten Mal bin ich Maria Hinze beim Frauenfrühstück der Islamisch internationalen Frauengemeinschaft e.V. im ehemaligen Bürgerbüro in der Oststadt begegnet. Ich habe sie gleich gemocht. Sie mich wohl auch, denn Ich durfte 2014 ihren siebzigsten Geburtstag mit ihr und ihrer großen Familie feiern.
"Maria Hinze (geborene Kaufmann) wurde im Kriegssommer 1944 in Rauris, Österreich geboren. Nach Kriegsende zog sie mit ihren Eltern und Geschwistern ins städtische Wien. Fußläufig zur blauen Donau wuchs sie zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth und ihrem Bruder Franz auf. Ihre Kindheit war geprägt durch einen sehr engen Kontakt zur katholischen Kirche. Dort lernte sie viele prägende Menschen kennen und bekam so die Chance auf ein Stipendium in einem Internat, wo sie die Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte.
Nach dieser Ausbildung gab es viele Stationen, erst in Österreich und dann in Deutschland, wo sie ihren Mann Otto kennenlernte und letztendlich in Karlsruhe sesshaft wurde. In den Jahren 1971 bis 1986 brachte sie Solveig, Birgit, Harald, Saskia, Svenja und Sören zur Welt.
Maria Hinze widmete all ihre Kraft ihrer Familie, auf die sie sehr stolz war. Zusätzlich zu dem sehr ereignisreichen Familienleben war sie durchgehend als Krankenschwester im St. Vinzentius-Krankenhaus tätig. Selbst als sie mit 65 in ihren wohlverdienten Ruhestand hätte gehen können, arbeitete sie noch einige Zeit als "Nachtgespenst", wie sie es gerne bezeichnete, weiter.
Nachdem alle sechst Kinder das Haus verlassen hatten, legte sie sich einen Schrebergarten zu, in dem viel wuchs und gedieh.
Außerdem zog sie in die Südstadt, wo sie sich aktiv im Gemeindeleben Unserer-Lieben-Frau einbrachte und sich aktiv in der Hospitz-Tätigkeit engagierte. Hier entstanden neue Freundschaften.
Leider brach nach nur wenigen Jahren Ruhestand Darmkrebs aus. Zu Ende der Behandlung schien er zunächst besiegt, aber nach einigen Monaten kehrte der Krebs zurück. Maria entschied sich bewusst, keine weitere medizinische Prozedur durchführen zunlassen. Im März 2018 ging es ihr so schlecht, dass sie ins Hospitz zog.
Trotz allem war sie bis zum Schluss immer optimistisch, zukunftsgewand und hat nie den Mut verloren." Nachruf auf der Trauerfeier am 10.Oktober 2018
Auf der Gedenkseite der Trauerhilfe Stier schreibt eine ehemalige Kollegin:
"Die Welt ist um ein strahlendes Licht dunkler ohne sie."
Dieses Licht, das sie ausstrahlte, hatte auch sofort mich erfasst und berührt.
Liebe Maria,
es war immer wieder so schön gewesen, Dir, Julikind, zu begegnen. Danke für Dein Sein.
Ich bin sehr traurig darüber, erst jetzt von Deinem letzten Weg erfahren zu haben und hätte Dich gerne begleitet wie Du immer für viele Menschen zuvor da warst. Danke für Deinen Beitrag zu meinem Weltenbürgernetz. Deine Geburtstagsfeier zu Deinem Siebzigsten, DU wirst mir unvergessen bleiben. Dass Du nur 4 Jahre später nicht mehr unter uns bist, macht mir wieder klar, wie schnell alles zu Ende sein kann und wie wichtig es ist, in der Liebe zu leben und nur darin. Nun bist Du in diese andere Welt vorausgegangen. Adieu, Servus. Ruhe in Frieden, liebe Maria Hinze.
Rest in Peace, liebe Maria !
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